Lipsky Angela

This paper reports the findings of a developmental study on the use of articles by four Japanese learners of German. The study is based on spontaneous oral productions collected at three points in time (prior to their departure, after their first and their second semester of study abroad in Germany) and investigates the accuracy of the use of definite and indefinite articles. The data analyses reveal that persistent article omission appears to be a common feature of the learner languages. In addition, the accuracy of verb position was analysed in order to address the debate on developmental stages in grammar acquisition. The paper raises the question whether similarities and interindividual variability in the four learners’ development can be accounted for in terms of developmental stages or whether we need to adopt a dynamic systems view based on the assumption of individual developmental paths.

Die Autorin analysiert Strategietipps in drei ausgewählten DaF-Lehrwerken deutscher Verlage und schließt daran Überlegungen zur Vermittlung von Lernstrategien im Deutschunterricht in Japan an. Dabei bezieht sie auch Beschreibungen gängiger Lernstrategien japanischer Fremdsprachenlernender in der Literatur und Ergebnisse einer Befragung ihrer Lernenden ein.

This paper discusses examples of multiple constituents occupying the position preceding the finite verb in German main clauses. These constructions occur frequently in German texts, although they seem to contradict the fundamental verb second rule (“only one constituent should occupy the prefield, i.e. the position before the verb”). Recent research has argued that a purely syntactic description cannot account for multiple-occupancy of the prefield, but that the verb second rule can be maintained, as two or more constituents occurring before the verb in natural texts can usually be considered as one unit from a semantic or information-structural perspective. I will give more evidence for this position through the analysis of complex prefield constituents and the specific conditions in which they are permitted.

Ziel dieses Beitrags ist es, Fehler, die durch mehrfache oder inkorrekte Besetzung der Position vor dem finiten Verb in Aussagesätzen entstehen, genauer zu untersuchen und nach Ursachen für die Schwierigkeiten der Lernenden bei der Anwendung der „Vorfeldregel“ zu fragen. Es soll gezeigt werden, dass Fehler in vielen Fällen auf Probleme bei der Unterscheidung von Vor-Vorfeld und Vorfeld sowie von Stellungs- und Bedeutungsvarianten einzelner Wörter wie also, so oder auch zurückzuführen sind, sodass eine starke Verbindung von Grammatik- und Wortschatzlernen im DaF-Unterricht wünschenswert erscheint.

Word order mistakes in textes written by Japanese learners of German

Die Verfasserin geht der Frage nach, warum Perfekt und Präteritum – sowohl mündlich als auch schriftlich – in manchen Texten ohne Bedeutungsunterschied ausgetauscht werden können, in anderen aber nicht. In den Blick genommen werden Spezifika bei den Verben sein, haben und werden sowie den Modalverben, ihre Formenbildung, deren Auswirkungen auf den Satzrahmen sowie textstrukturierende Funktionen.

Der Beitrag versucht zu einer einheitlichen Beschreibung aller Verwendungsweisen von werden+Inf zu gelangen, die auch für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache relevant ist. Dabei wird von einer pragmatischen Grundfunktion der Konstruktion ausgegangen (Ausdruck einer bestimmten Sprecherabsicht), die sich mit der lexikalischen Bedeutung von werden und der Präsensendung dieses Verbs erklären lässt.